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Hat der neue Fiat 124 Spider die Gene des ersten? Der feierte im November 1966 auf dem Turiner Autosalon sein Debüt. Die Produktion lief bis 1985, dann waren fast 200.000 Spider verkauft. Davon allein 170.000 in den USA, passend dazu hat Fiat das neue Modell auf der Los Angeles Auto Show präsentiert.
Der erste Blick auf die Front und die tiefe Seitenlinie verrät die Verwandtschaft zu einem anderen Klassiker, der seit 1989 gebaut wird: dem Mazda MX-5. Das vermögen auch die historischen Zitate wie Motorhaubenhutze und „V“-förmig zulaufende Heckflügel nicht zu verbergen. Ob das passt? Für Ewiggestrige nicht, objektiv doch. Der MX-5 macht den Fiat 124 Spider in Zukunft zu dem, was er niemals war (die Motorsport-Versionen ausgenommen): zum wirklich sportlichen Zweisitzer.
Schon der Urahn war mit Scheibenbremsen an allen vier Rädern, Fünfgang-Schaltgetriebe und dem 1,4 Liter-Twin-Cam-Motor ein Vorreiter seiner Zeit, aber mit dem am Sechsgang-Schaltgetriebe hängenden 1,4 Liter-Turbo geht dynamisch mehr. Nicht allein wegen der 140 PS Leistung und 240 Nm Drehmoment, sondern dem vom MX-5 geborgten Fahrwerk zum Kurven vernaschen mit der wohl austarierten Gewichtsverteilung, niedrigem Fahrzeugschwerpunkt sowie direkt abgestimmter elektrischer Servolenkung.
Handarbeit am Dach
Auch das Öffnen des Dachs geht flotter von der Hand. Bei Betätigung der Feststellhebel des Softverdecks werden die Scheiben automatisch um 14 Zentimeter abgesenkt, was das Prozedere vereinfacht. Beim Öffnen unterstützt ein Federmechanismus beim Hochziehen des Verdecks. Der neue hat dem alten Spider eine gedämpfte Geräuschkulisse voraus, die mit dem im Verdeck eingearbeiteten Innenhimmel und einer Isolationsmatte hergestellt wird. Die Offenfahrt wird zudem durch verstärkte A-Säulen, die im ESP integrierte elektronische Überschlagsvermeidung, Seitenairbags und das Reifendruckkontrollsystem sicherer.
Auch im Interieur weht ein anderer Wind. Mit echtem Leder an Sitzen, Lenkrad und Schalthebel sowie Soft-Touch-Material wirkt der 124 Spider hochwertiger. Zentral im Blick sitzt der Drehzahlmesser. Ein anderes Zentrum bildet das Infotainment. Serienmäßigsind AM/FM-Radio, MP3-Player, USB-Anschluss, AUX-Eingang und sechs Lautsprecher, optional gibt es den 7 Zoll-Touchscreen mit zusätzlich HD-Radio, einem weiteren USB-Port, Bluetooth, Rückfahrkamera und 3D-Navi. Damit lassen sich Sprach- und Textnachrichten versenden. Bestellt man das Bose Soundsystem, hört man dank neun Lautsprechern samt Subwoofer und Kopfstützenlautsprechern besser Musik.
Zwei Spider-Varianten stehen im Angebot, bevor im August 2016 der stärkere Abarth Spider folgt. Im 124 Spider sind die Seitenleisten und Türgriffe in Wagenfarbe und der Überrollbügel schwarz lackiert. Tempomat, LED-Rückleuchten und silberne Akzente im Cockpit markieren ebenfalls das Einstiegsmodell. Im 124 Spider Lusso sind die Sitze nicht mehr mit Stoff, sondern mit schwarzem Leder bezogen und eine Klimaautomatik, Nebelleuchten und 17- statt 16-Zoll-Leichtmetallräder inklusive. Die A-Säulen und die Überrollbügelabdeckung sind hier silbern lackiert und die beiden Endrohre der Auspuffanlage verchromt. Für beide 124 Spider-Versionen stehen acht Lacke zur Wahl: Rot, Weiß, Blau, Schwarz, Bronze, zwei Grautöne und der Dreischichtlack „Ghiaccio Bianco“ – Eisweiß.
Der neue Fiat 124 Spider, der zum Marktstart und 50. Geburtstag als limitiertes Sondermodell angeboten wird, kommt voraussichtlich im April/Mai 2016 nach Deutschland. Zum Preis gab es von Fiat noch keine Informationen.