"Klugscheissermodus" (KSM) ist gut
'KSM an':
Aus den vorangegangenen Postings in diesem Thread entnehme ich, dass die mechanische Verbindung zwischen Nockenwelle und Einlassventil über ein verschiebbares Kammervolumen in der Multiaireinheit erfolgt. Ausreichende Kraftübertragung zum Öffnen der Einlassventile durch diese Kammer kann nur erfolgen, wenn diese mit einem inkompressiblen Medium gefüllt ist. In einem Motor bietet sich hierfür aus verschiedenen Gründen das Öl als Füllmedium an. Sollte dieses aus der Kammer entweichen, z. B. aufgrund längerer Standzeit, füllt sich die Kammer mit einem Gasgemisch aus Stickstoff, Sauerstoff und ein paar weiteren Zutaten, allgemein auch als "Luft" bezeichnet. Da Gase und ihre Gemische, im Gegensatz zu Flüssigkeiten, die Eigenschaft aufweisen kompressibel zu sein, kommt es bei gasgefüllter Kammer der Multiaireinheit während des Startvorgangs nicht zu einer isochoren Volumenverschiebung, die das Einlassventil öffnen würde, sondern, da das Füllmedium kompressibel ist, zu einer (fast) isentropen Veränderung von Temperatur, Volumen und Druck. Hierbei ist der Anstieg des Gasdrucks nicht ausreichend, um das Einlassventil zu öffnen.
Um den Ladungswechsel von Öl zu Gas nun wieder umzukehren, sprich: die Kammer wieder mit Öl zu füllen, wird tatsächlich durch die Ölpumpe zu erzeugender Öldruck benötigt, der das Öl wieder in die Kammer pumpt. Hierzu muss die Ölpumpe laufen, was sie - wie zuvor beschrieben - tut, wenn der Motor dreht. Beispielsweise durch den Anlasser.
Oder kurz: ich brauche nicht den Öldruck (des laufenden Motors) in der Multiaireinheit, sondern das Öl.
'KSM aus' *Augenzwinkern*
Und bitte jetzt nicht rumeiern, dass ich in der Einzahl schreibe, obwohl der Motor vier Zylinder hat. Und auch nicht, dass der Sinn der Multiaireinheit ja genau darin besteht, die Volumenverschiebung NICHT isochor zu halten. Ich beschreib also quasi das Notlaufprogramm. Und sicher gibt es noch weitere Imperfektionen in diesem Post.