Wenn man sich betrachtet was Alfa, Lancia und auch Fiat für schöne Autos gebaut hat, kann man wenig nachvollziehen warum es diesen Firmen nicht besonders gut geht. Warscheinlich liegt es daran das man den Zeitgeist nicht gefolgt ist und in zu kleinen Dimensionen gedacht und geplahnt hat.
Vieles liegt auch im Managment und der Modellpolitik.....eigentlich schade. Auch bei unserem Spider 124 wurden viele Fehler gemacht welche verantwortlich zeichnen für das Scheitern des Projektes Fiat/ Mazda.
Gruß
Im Prinzip kann ich dem voll zustimmen. Besonders die Anmerkung über das Management. Ich denke, das ist des Pudels Kern. Die bauen die faszinierendsten Autos, aber dann scheitert die Kundenbeziehung an teilweise einfachen und teilweise essentiellen Dingen.
- Qualität bzw. im Umgang mit aufgetretenen Mängeln
- Eingehen auf das Interesse der Kunden, um eine langfristige Kundenbindung zu erreichen
- Fehlender "langer Atem", mit dem man den in der Vergangenheit erfolgreich erarbeiteten schlechten Ruf wieder los wird.
- Umgang mit den Händlern
- Modellpallette
Man kann einen Ruf im Zweifelsfall schnell ruinieren aber nur langsamer wieder herstellen. Da gibt es mehrere Beispiele. Opel hat z. B. erst einen langsamen Abstieg hingelegt (in den 50ern quasi noch auf Augenhöhe mit Mercedes), dann immer mehr abgebaut und nach Lopez dem Kostenquetscher abgestürzt. Die Erholung setzt nur langsam ein.
Gegenteil: Audi und BMW früher fast Pleite (BMW) oder als Marke für den Opa mit Hut wahrgenommen (Audi) und heute gelten die als innovativ (zumindest noch; wenn der künstliche Elektro-Hype weiter geht, kann sich auch das ändern). Das ging nicht von heute auf morgen, aber die haben ihr Profil gefunden und konsequent verfolgt und ihre Kunden mitgenommen.
Baim FCA Konzern dagegen ein ständiger Niedergang. Am Beispiel von Lancia und Alfa Romeo kann man das besonders gut sehen. Das waren, als sie noch selbständig waren innovative Marken mit sportlicher und luxuriöser Ausrichtung mit technisch interessanten Lösungen und (jedenfalls bei Lancia) hervorragender Qualität. Leider waren die Marken schon alleine nicht wirklich überlebensfähig. Unter Fiat wurde es aber nicht besser.
Das Management hatte offenbar nie eine echte Vision und das Standvermögen, um diese nachhaltig umzusetzen. Es blieb immer Flickschusterei und den Kunden wurde eine Leidensfähigkeit zugemutet, die nur ein echter Enthusiast aufbringen kann. Wenn man nur so lange willkommen ist, bis der Kaufvertrag unterschrieben und die Zahlung getätigt ist, überlegt man es sich zweimal, ob man der Marke treu bleibt...
Ich habe mir im Jahr 2009 geschworen, den FCA Konzern fürderhin zu meiden, als bei meinem Alfa 159 das Lenkgetriebe verreckt ist und FCA das nicht die Bohne interessiert hat. Dabei war der Fehler bekannt. Er ist ja haufenweise aufgetreten und zeitlich fast immer so, dass das kurz nach Auslaufen der Garantie passiert ist. Das neue, verbesserte Lenkgetriebe hält nun schon über 10 Jahre und diese Probleme sind beim 159 allgemein Geschichte. Hier hätte FCA mit entsprechender Kulanz oder einer Rückrufaktion punkten können. Aber man war der Ansicht, es würde genügen, sich selbst zu Premium zu erklären und entsprechende Preise aufzurufen. Nur der anschließende Umgang mit dem Problem war alles andere als "premium".
Ich hätte diesen Schwur von damals auch ernsthaft eingehalten, wenn die nicht den 124 Spider herausgebracht hätten. Anscheinend hat FCA doch recht und ich habe mich selbst widerlegt. Ich hab es nicht besser verdient.