Während das durchschnittliche Fahrzeugalter in Deutschland immer weiter steigt und Neuwagen immer teurer werden, sind bestimmte Ersatzteile für manche Fahrzeuge nicht mehr verfügbar. Dieses Problem zeigt sich bei vielen Herstellern, zieht sich durch alle Preisklassen und betrifft oft schon Fahrzeuge, die noch nicht alt sind. Der Verbraucher hat aktuell keinen Rechtsanspruch auf ein Ersatzteil. Der ADAC möchte dies ändern, folgende Forderung erhalten Sie deshalb zur Kenntnis:
Der ADAC fordert, dass es auch auf die Verfügbarkeit von Auto-Ersatzteilen einen gesetzlichen Anspruch von 12 bis 15 Jahren geben sollte. Analog zu den gesetzlichen Vorgaben für Ersatzteile von Haushaltsgeräten, die laut EU-Recht seit 2021 je nach Art sieben bis zehn Jahre zur Verfügung gestellt werden müssen, sollte auch bei langlebigen Produkten wie Pkw eine entsprechende Regelung gelten. Das durchschnittliche Alter der in Deutschland gemeldeten Pkw stieg in den letzten Jahren deutlich an, im Januar 2024 lag dieses bereits bei 10,3 Jahren. Dieser Wert zeigt, dass Autos in Deutschland immer länger im Einsatz bleiben, was sowohl auf technische Entwicklungen als auch auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Trends zurückzuführen ist. Bisher gib es außerhalb der Sachmangelhaftung bzw. Herstellergarantie keinerlei gesetzliche Vorgaben, wie lange ein Hersteller Ersatzteile liefern muss. Die geforderte gesetzliche Verpflichtung sollte zumindest für betriebswichtige Ersatzteile in Antrieb, Fahrwerk und Elektronik gelten. Bei Updates für das Betriebssystem des Fahrzeugs fordert der ADAC schon seit längerem mindestens 15 Jahre kostenlose Updates, um die Fahrzeuge aktuell und betriebsfähig zu halten – siehe Over-the-air-Update: Wie das Auto online aufgefrischt wird.
Um zu gewährleisten, dass für eine Reparatur nicht nur die Ersatzteile vorhanden sind, sondern auch die Reparierbarkeit sichergestellt ist, sollten auch Fahrzeuge zudem unter die im Jahr 2024 verabschiedete EU-Richtlinie zum „Recht auf Reparatur“ fallen. Dann können die Verbraucher auch die Reparatur von den Herstellern der Fahrzeuge verlangen.
Bei weiteren Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Johann König
Referent Klassik Interessenvertretung
ADAC Korporativclubbetreuung