Nicht nur das freche Design, das sauber schaltende Getriebe und der hohe Spaßfaktor im Freiluft-Modus begeistern: Mit dem Spider 124 macht Fiat richtig Lust auf die nächste Kurve – ein Fahrbericht.
Wir haben die letzten schönen Tage im Oktober genutzt, um uns den neuen Fiat Spider 124 vorzunehmen. Auch wenn die technische Basis zu großen Teilen vom Mazda MX-5 stammt, dürften die Italiener stolz auf ihr Baby sein. Denn der Zweisitzer verkörpert alle Tugenden eines klassischen Roadsters: klein, wendig, sportlich. Ein Auto für die Freizeit. Eine Maschine, die speziell für die Lust am Autofahren konstruiert wurde.
Italienische Augenweide
Die seit Jahren andauernde Durststrecke von Fiat scheint vorbei zu sein. Zwar ist die Modellpalette noch immer überschaubar, doch darunter befinden sich inzwischen wieder attraktive Fahrzeuge. Vorläufiger Höhepunkt ist sicherlich der neue Spider 124, der an die alte Freiluft-Tradition der Italiener anknüpfen will – der Name sagt es ja bereits. Und noch bevor man mit dem Roadster die ersten Meter gefahren ist, spielt der kleine Italiener seinen ersten Trumpf aus: Der Wagen ist eine Augenweide, sieht von vorne bis hinten einfach klasse aus.
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Atemberaubende Wendigkeit
Ein Eindruck, den das Fahrzeug auf der Straße nachdrücklich untermauert. Mit 140 PS aus einem Turbobenziner befeuert, beweist der Italiener, dass keine Monsterleistungen notwendig sind, um ein Auto sportlich zu bewegen. Der über die Hinterachse angetriebene Spider geht um die Ecken, dass es eine wahre Freude ist, die Wendigkeit ist atemberaubend, ein frecher kleiner Kurvenräuber – sicherlich auch eine Frage des Gewichts, das gerade mal 1125 Kilogramm beträgt. Dafür müssen Fahrer oder Beifahrer das Verdeck mit der Hand auf- und zuziehen. Das ist wirklich „old school“, aber sehr viel leichtgängiger als früher.
Schlechte Geräuschdämmumg
Im Gegensatz zu so vielen anderen Autos fühlen die Insassen im Spider die Geschwindigkeit sehr deutlich. 200 km/h sind in diesem Auto schnell, sehr schnell. Und auch wenn die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 auf dem Blatt mit 7,5 Sekunden nicht besonders spektakulär aussieht, ist sie auf der Straße ein Heidenspaß. Die sechs mit der Hand geschalteten Gänge flutschen sauber durchs Getriebe, allerdings sollte man auf längeren Strecken Ohrstöpsel mitnehmen, denn bei geschlossenem Verdeck röhrt der Vierzylinder im Fahrzeuginnern ziemlich vorlaut, und bei Freiluftfahrten pfeift einem der Wind ab 130 km/h deutlich um die Ohren.
Auto für die Kurven
Das alles kann den Fahrspaß im Spider 124 in keinster Weise schmälern, denn egal, wie man in dem Wagen unterwegs ist, am Ende entsteigt man ihm mit einem fetten Grinsen – ein Auto, das Sehnsucht nach der Kurve macht, das Stunden auf der Straße zu wenigen Augenblicken zusammenschmelzen kann.
Wenig Platz für Großgewachsene
Allerdings gibt es doch ein Manko: Menschen ab einer Körpergröße von 1,90 Metern sollten von einem Kauf Abstand nehmen, für sie dürfte der kleine Zweisitzer auf Dauer zur Qual werden. Für alle anderen ist dieser Fiat ein Sportwagen im besten Sinne des Wortes.
Und das sagt meine Frau dazu: Wow, da drinnen ist echt wenig Platz! Nichts für Menschen, die Platzangst haben. Da hilft nur eines: Schnell das Dach auf, durchatmen, Gas geben und genießen!